100.

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100! In Worten: Einhundert! Einhundert Beiträge habe ich nun schon verfasst auf Roadeo. Mehr Beiträge als ich jemals zu träumen gewagt hätte, als ich vor drei Jahren mit diesem Blog anfing. Klar hatte ich auch schon andere Blogs, aber dieser hier war der erste auf eigenem Server und mit eigener Domain. Hier sind nun also 100 Meinungen von mir für immer in der Datenkrake des Internets gefangen und warten nur darauf entdeckt zu werden.

Ich hatte schon ein wenig überlegt was ich zum 100. schreibe, mein erster Gedanke war es einhundert Top100 –Listen zu verlinken. War mir dann doch etwas zu stumpf. Die nächste Idee, die ich für eine lange Zeit war die einfach nur 100 Mal Einhundert zu schreiben, aber so Sinn frei sollte der Beitrag dann doch nicht werden. Schlussendlich entschied ich mich dazu das wohl sinnvollste zu tun. Hatten ja auch fast alle Blogger vor mir. Naja die Katze muss das essen selbst finden. Oder so. Fragt da mal am besten Caro. Egal. Auf jeden Fall nutze ich diesen Beitrag nun für etwas Reflexion und die Philosophie über Blogzukunft.

Das ganze Projekt hier ist vor Ewigkeiten kurz nach dem Jahreswechsel 02/03 in mienem Kopf entstanden. Damals wollte ich unbedingt noch der Weltgrößte GTA Modder werden und überhaupt ne fette Downloadbase haben. Da meine Ideen aber leider schon immer größer waren als mein Tatendrang, wurde die Seite dann auch ein voller Erfolg. Bis ins Jahr 2007 schlug ich mich dann irgendwie über Blogger, MySpace und DeviantArt Notes mehr schlecht als recht durch die Welt des Bloggens. Bis mir dann im besagten Jahr eine Domain gekauft habe.

2007 also ist der mehr oder weniger offizielle Startschuss für Roadeo.de gewesen. Damals noch auf Kilu bzw. beplaced gehostet, stammt der Name eigentlich von einem Roman, den ich immer noch entwickele. Die Seite sollte rein dem Roman dienen. So Fortsetzungsgeschichte im Netz. Wie Stadthunger. Nur anders. Tatendrang! Über mehrere Themswitches und  ähnliches hinweg, zog ich Anfang/Mitte 2008 auf einen eigenen Server und habe das Projekt dort noch einmal komplett überdacht. Ältere Beiträge gelöscht. Neues Theme (mal wieder!) und dann fing der Spaß erst richtig an.

Wie es in Zukunft weiter gehen wird ist noch nicht wirklich raus. Momentan habe ich verschiedene Überlegungen wie ich den Blog führen will. Keine ist wirklich ausgereift. Bis auf die eine. Wobei die auch nicht wirklich. Seit kurzem ist eine zweite Person hier mit beteiligt. Der erste Beitrag von ihr wird in kürze erscheinen. Worüber der handelt oder was genau sie (die Person) überhaupt als Themen behandeln wird, ist nicht klar. Lassen wir uns überraschen. Auf die nächsten 100. Danke an alle die hier regelmäßig lesen und teilweise auch schreiben!

PS: Der Feed geht wieder!

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Wenn der Besenstiel die letzte Rettung ist

Eins vorweg, ich greife niemanden an! Wäre das also schon Mal geklärt! Als Student haben sich meine Tageszyklen doch etwas verschoben. War ich während des Zivildienstes meist schon gegen eins im Bett, ist das mittlerweile zur Ausnahme geworden. Standardmäßig bin ich gegen zwei oder drei Uhr morgens im Bett und stehe dann irgendwann zwischen 8:30 und 15 Uhr auf. Je nachdem was anliegt. Mir gefällt das auch super und ich komm klasse damit klar, mein Nachbar allerdings nicht.

Noch einmal, fühle dich nicht angegriffen! Solltest du meinen Blog überhaupt lesen! Sei’s drum, das Problem liegt gar nicht so stark an ihm, als viel mehr an der Bausubstanz meines Bodens. Mitte 2000 wurde hier der Dachboden ausgebaut um Platz für drei neue Wohnungen zu schaffen. Sind alles drei wirklich schöne und gut geschnittene ein bis zwei Zimmer Wohnungen um die 50qm. Jedoch ist der Boden bzw. die Decke der Leute im dritten Stock mehr als dürftig. Am Anfang habe ich mich ja gewundert wie sich eine Person Mitte Zwanzig über Schritte in der Wohnung über ihr aufregen kann. Die Vormieter um die Vierzig hatten damit keine Probleme, war ja aber auch ihr Wohnzimmer.

Dann war ich mal unten ’nen Schreibtisch verrücken und in meiner Wohnung ist jemand auf Toilette gegangen. Bagdad im Kampf gegen die Achse des Bösen war nichts dagegen. Heilige Scheiße ist das Laut. Ich glaube die haben einfach mal konsequent die Schalisolation in meinem Boden vergessen. Nun seitdem höre ich den Besenstiel nur noch selten gegen meine Decke klopfen. Hin und wieder Mal, wenn jemand auf seinen Hacken durch die Gegend geht und es nach zwölf oder eins ist, kommt das vertraute “Tok-Tok.” Doch damit kann ich leben, aber kann er das auch?

Vielleicht sollte ich den Vermieter da mal drauf aufmerksam machen! Doch das würde bedeuten das dann Handwerker dort arbeiten. Die arbeiten immer so früh am Morgen. So gegen 7:00 Uhr oder so! Das kann man doch nicht aushalten – nach drei oder vier Stunden Schlaf. Ich glaub dann würd ich aber zum Besenstiel greifen, kann ja nicht angehen, dass das dann so laut ist unter mir. Irgendwann will ich ja schließlich auch mal schlafen.

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Konjunktur bedingte Problematiken

Konjunkturpakete sind toll. Sagt die Regierung. Was sage ich dazu: Ein Löwe will mich beißen, ich denke an meinen alten Chef, und mache mich nützlich. Nein also mal ernsthaft. Die Grundidee der Konjunkturpakte hatte durchaus Sinn, aber die totale Bebaustellung Nordrhein-Westfalens war glaube ich nicht das was die Bundesregierung dabei im Sinn hatte.

Was ist also passiert? Ich war auf dem Weg nach Köln, wollte dort ein ruhiges Wochenende bei einem Freund verbringen. Bis Hannover auf der A2 läuft für die Autofahrer alles wie Butter. Expo 2000 und so! Aber sobald man dann das beste Bundesland der Welt, Niedersachsen, verlässt, und sich in die Welt der Nordrhein-Westfälinnen begibt, fängt der Bockmist an. So ist erstmals vor dem Kamener Kreuz eine Baustelle von 10 Kilometer Länge. Wer bitte baut auf 10 Kilometern? Das dauert doch ungefähr forever. Aber wir kennen sie ja unsere Entscheider. Seit es „Uns Ulla“ vorgemacht hat, sind sie wohl zu der Entscheidung gelangt das man unsere Straßen sinnlos blockieren kann, da man ja auch schlicht und einfach die Flugbereitschaft nutzen kann.

Ist man dann endlich am Kamener Kreuz vorbei auf die A1 gefahren ist die Autobahn leer, zu leer. Eine trügerische Stille die nur knapp fünf Kilometer anhält um einem dann mit voller Wucht die ganze Ladung Baustelle ins Gesicht zu hauen, die Nordrhein-Westfalen zu bieten hat. Die knappen 200 Kilometer vom Kamener Kreuz bis hin zur A3 Abfahrt nach Köln bestehen aus fünf Kilometer fahren gefolgt von drei bis acht Kilometer Baustelle worauf wiederum fünf Kilometer normales fahren folgen und wieder eine Baustelle und dann.. ach ihr könnt es euch denken.

Der ganze Spaß geht dann sogar soweit, dass man am Ende an der Ausfahrt zur A3 in einem Stau steht, der wie ich dachte gar nicht so dramatisch sein kann. Wenn ich doch damals schon gewusst hätte was dort auf mich zu kommt. Man steht also unter dem Schild “Köln rechts raus in 2 Kilometern” guckt auf die Uhr und freut sich, das man schon knapp sechs Stunden unterwegs ist und eigentlich vor 3 Stunden ca. in Kölle sein wollte. Mittlerweile sind 10 Minuten vergangen, man steht mittlerweile unter dem Kilometerschild. Es vergehen geschlagene weitere 50 Minuten bis man das “Köln rechts raus in 1 Kilometer” lesen kann. Spätestens da habe ich resigniert und mir gedacht: AHHHHHHHH!

Naja im Endeffekt bin ich dann über die A59 oder A57 nach Köln rein wurde dort abgeholt und habe auf einer entspannten fahrt durch Köln gehört, das der Stau sich von der A1 über die A3 bis nach Köln reingezogen hat. Da hab ich ja nochmal Glück gehabt, das ich nicht auf die A3 gefahren bin.

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Neues Design + Neue Features

Seit geraumer Zeit habe ich ja nun schon, wie sicher der ein oder andere schon mitbekommen hat, ein neues Design für Roadeo.de installiert. Das Alte war durchaus auch angenehm anzusehen, bot nach einiger Zeit aber einfach immer noch nicht das, was ich an Anforderungen an ein WordPresstheme stelle. Zudem gab es einige unklare Codierungen im Quellcode sowie sowas von falsch platziertes Mark-Up, dass das einfach nur noch Absicht sein könnte. Kunden dieses kostenlosen WordPressthemes, welche nicht so bewandert sind in XHTML und CSS, hätten dann höchstwahrscheinlich den Kundenservice kontaktiert. Der kostet mal eben fast 15€ im Monat.

Irgendwann war es mir dann echt zu blöd, ständig den Quellcode umschreiben zu müssen, nur weil der RSS Link auskommentiert war. Das kann es doch wohl echt nicht sein. Dreist ist das ja mal gar nicht. Also beschloss ich auch diesem Theme den Laufpass zu geben und suchte wieder von vorne. Zum Glück wurde ich nach einer drei wöchigen Suche auch fündig in einem alten, fast vergessenen Theme. "Mimbo" . Dieses Theme hatte ich bereits einige Zeit vorher schon Mal installiert gehabt, aber war irgendwie nicht mit der Bedienung und der Umstrukturierung klargekommen. Dieses Mal war das allerdings alle gar nicht man so schwer. Somit läuft der Weblog momentan über WordPress mit Mimbo 2.2 (nicht mit der 3.0, die finde ich hässlich! Ehrlich!). Welche PlugIns ich nutze, erkläre ich euch noch wann anders. Jetzt erst einmal zu den Features.

Natürlich habe ich es während der Umbauphase etwas schleifen lassen, regelmäßig zu posten, geschweige denn überhaupt einmal etwas zu posten! Allerdings wird dies ab jetzt wieder öfter vorkommen, also nicht das unterlassen, sondern das posten von Beiträgen. Diese werden sich immer noch mit allen möglichen Bereichen des studentischen Lebens, sowie Lifestyle, Kino, Musik und Design beschäftigen. Zudem ist der Worldwide Firlefanz auf eine unregelmäßige Serie umgestellt worden, die durch die Webfindes aufgelockert wird. Ich bin genauso gespannt wie ihr, wie sich der Weblog entwickeln wird.

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[Review] Der seltsame Fall des Benjamin Button

Benjamin Button wurde 1918 an dem Tag geboren, an dem der 1. Weltkrieg endete. Er kam mit den Gebrechen eines alten Mannes auf die Welt. Benjamins Vater, ein großer Knopfhersteller ging daran kaputt, dass seine Frau im Kindbett gestorben war und setzte Benjamin noch an dem Abend seiner Geburt aus. Auf den Eingangstreppen eines Altersheim abgelegt, wird er von der Cheffin eben jenes Heimes gefunden und als „Enkel“ in die Familie aufgenommen. Er probiert sein Leben so normal wie möglich zu leben, was sich unter gegebenen Umständen doch als recht schwirig erweißt. Am Ende… nein genaueres will ich nicht sagen, nur das es kein Standard Hollywoodende ist, das sei gesagt.

Was für ein Film, selten so überrascht worden. Die Tatsache wie die Geschichte erzählt wird, also aus welcher Perspektive, ist wirklich gelungen und auch der große Spannungsbogen (also eigentlich ist relativ früh alles klar, aber trotzdem) wird konstant auf einem für ein Drama/Liebesfilm wirklich gutem Niveau gehalten. Immer mal wieder tröpfeln Informationen durch, die den großen Rahmen besser ausleuchten und zum Schluss auch das Gesamtbld erklären.

Brad Pitt, welcher die Rolle des Benjamin Button spielt, stellt mit diesem Film wieder einmal sein Talent für größere Rollen unter Beweiß. Sein Auftritt ist von vorne bis hinten stimmig. Einzigster Kritikpunkt wäre, wenn überhaupt die Zeit als junger Erwachsener, welche etwas zu dick aufgetragen wirken könnte. Doch auch das wirkt im Gesamtbild stimmig. Cate Blanchett, welche seine Geliebte/Frau Daisy spielt macht ihre Sache auch perfekt. Besonders die Rolle der selbstverliebten Tänzerin gelingt ihr sehr gut. Was aber nicht zuletzt auch an der Maske liegt, welche in diesem Film eh mehr als bewunderswert ist. Alle anderen Schauspieler machen ihre Sache auch sehr gut, würden jetzt hier jedoch als einzel Beschreibungen den Platz sprengen, allerdings sei gesagt, dass ich finde das keine Rolle falsch besetzt wurde.

Ein weiteres Highlight ist der immer mal wieder auftauchende Humor, dieser ist zwar selten und meist auch etwas versteckt, aber wenn er da ist, sitzt er. In einer der lustigsten Szenen sitzt der greise Benjamin in der Badewanne und ihm wachsen die ersten Haare an den verschiedensten Stellen, aber nicht nur die Haare wachsen auch anderes beginnt zu wachsen. Der Blick nachdem er das in der Badewanne feststellt ist herrlich.

Insgesamt ist dieser Film schon jetzt einer der Filme des Jahres für mich. Er ist einzigartig von der Story und auch sonst auch etwas besonderes und das obwohl seine Art leicht an Forest Gump erinnern mag. Jedoch schafft es Benjamin Button etwas ganz eigenes zu schaffen. Prädikat: Pflicht!

Mike Siedersleben

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[Review] Kettcar – Sylt

Die schonungslose Wahrheit über Deutschland(s Lieblingsinsel)!

Die Zeit ist gekommen. Vor drei Jahren haben wir noch mit den Spatzen und Tauben getrauert, und heute sehen, bzw. hören wir alles abgeklärter, ruhiger und gefasster aber keineswegs uninteressierter. Das Leben einiger Fans, eigentlich aller Kettcar Fans hat sich in den letzen drei Jahren weiter entwickelt und die Band selbst hat dies auch getan. Die Texte sind nicht mehr so Leid und Trauer durchtränkt wie in den Vorgänger Alben. Klar „Am Tisch“ erleben wir ein gewisses „Balu“ Feeling und auch „Hauptsache Glauben“ schiebt sich wieder ins Unterbewusstsein in diesen etwas mehr als 4 Minuten – Insgesamt aber wagt das Album mehr als die Vorgänger.

Das erste Mal von Sylt habe ich vor ca. einem Jahr erfahren und war natürlich Feuer und Flame wie das Album werden würde. Ziemlich anders als ich erwartet hatte. Das erste Lied des Albums und  auch die erste Singleauskopplung von Sylt, der Song „Graceland“, geht anders ins Ohr als man es von Kettcar gewöhnt ist. „Graceland“ groovt irgendwie, hat Biss und Feuer – ganz anders als die meisten Songs der alten LP’s. Klar, auch die hatten stärker vorwärts gehende Songs. Da wäre zum einen das berühmte „Lattenmessen“ oder auch „Ausgetrunken“. „Graceland“ jedoch hat richtig Power. Aber genau diese Power steht, für mich, im krassen Gegensatz zu der eigentlichen Aussage des Textes. Das Lied, von der Geschwindigkeit, dem Rhythmus und den ersten Versen, durchaus als Partysong zu verstehen, will eigentlich gerade diese Partystimmung durchbrechen und auf die Problematik dieser Einstellung aufmerksam machen. Graceland war Beginn und Ende von einer der „ganz großen“ Karieren in der Musikbranche. Doch trotz diesem tragischen Ende, gibt es immer noch „Millionen“ von Elvisimitatoren, die probieren diesen Lebensstil irgendwie weiterhin zu verkaufen. In den Worten von Kettcar:

Das ist Graceland Baby!//
Keiner wird erwachsen //
Die kleinen dicken Kinder auf der Suche nach Kuchen //
[…] //
Das ist Graceland Baby! //
Man ist jung oder tot. //
Nur die halbe Welt wartet auf den nächsten Hüftschwung //

Genau diesen Misstand wollen Kettcar direkt am Anfang der Platte aufdecken. Meiner Meinung nach wurde Graceland als Opener gewählt um zu zeigen wo diese Reise auf/nach Sylt hingehen wird. Nämlich genau dahin wohin sie auch auf der echten Insel gehen wird. In das verdrängte, verlangsamte und leicht behebbares Problem dargestellte Verschwinden der Insel. Hierbei steht die Insel stellvertretend für unsere Gesellschaft im Allgemeinen. Genau diese Diskrepanz zwischen Realität und Verdrängung ist eins der zentralen Themen auf dem Album und indirekt, jedoch nie wirklich angesprochen, auch auf der Insel Sylt.

Diese zentrale Gesellschaftskritik fächert sich dann unter anderem in die Themen: Freundschaft und auseinander leben („Am Tisch“), 11. September/Terror („Fake for real“), Beziehungsstress/Trennung („Wir müssen das nicht tun“), Größenwahn/Realitätsferne („Graceland“) und auch dem Tod („Verraten“).

Hiervon erkennt man bei manchen Liedern sofort worum es gehen soll, bei anderen allerdings erschließt sich der Zusammenhang erst nach mehrmaligem hören und dem studieren der Lyrics. So habe ich beim ersten hören von „Fake for Real“ keine Zuordnung finden können und den Sinn komplett missverstanden. Durch das studieren der Lyrics ist mir allerdings aufgefallen, das es

Türme sind die für Jungfrauen im Himmel fallen //
und dazu ein Gefühl von dem man weiß //
das es nicht mehr in diesem Jahrzehnt verschwinden wird //

Dieses (freie) Zitat macht die Bedeutung des Liedes eigentlich ziemlich deutlich. Diese These wird auch von der schaurig schönen Melodie untermalt, welche glatt einem Horrorfilm entstammen könnte. „Fake for Real“ ist ganz klar einer der Höhepunkte von Sylt. Prädikat: Extrem Hörenswert!

Ebenfalls sehr Hörenswert ist das Lied „Am Tisch“ in dem zwei (alte Schul-) Freunde sich einmal wieder zum Essen treffen. (mit ihren Frauen, denke ich mal) Sie wahren den Schein aber in ihren Gedanken, welche man in Form des Textes vernimmt, fragen sich beide weshalb sie hier eigentlich sitzen. Sie haben sich (einstimmig) auseinander gelebt. Dem einen geht das alles zu schnell und er kommt nicht mehr mit, mit dem Leben […]. Der Songtext, welcher ein trauriges Thema besingt, wird auch hier von einer perfekt gewählten Melodie untermalt. Die Melodie verleitet die eigene Persönlichkeit fast in Depressionen, weil man einfach in dem Lied verschwindet. Das liegt zusätzlich noch daran, das zum ersten mal in der Geschichte von Kettcar ein Lied in Kooperation mit einem anderen Sänger entstanden ist und dieser in diesem auch noch zu hören ist. Dieser Sänger ist in diesem Fall „Niels Frevert“ wer mal bei „Last.fm“ guckt, der wird dort fündig, ansonsten würde ich mal „youtube.com“ vorschlagen.

Bevor ich hier jedoch jedes einzelne Lied auseinanderpflücke, will ich lieber noch ein vermutlich etwas längeres Schlusszitat verfassen.

Das Cover der Platte Sylt von KettcarAls Kettcar „Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen“ released haben, waren viele der Meinung das dieses Album vermutlich nicht mehr zu toppen sei. Doch wenn man Sylt das erste mal hört erkennt man sofort, dass man hier ein Meisterstück der deutschsprachigen Musik in den Händen hält. Sylt reißt einen von dem ersten Moment an mit. Konsequent werden hier die Probleme der deutschen Gesellschaft aufgezeigt und analysiert. Spätestens bei „Fake for Real“ hat dann auch jeder kapiert, dass Kettcar mit diesem Album keine „Balu“s mehr erschaffen möchten sondern die wirklichen, die ernsthaften (ja ich weiß Liebesprobleme sind auch ein ernstes Thema) Probleme ansprechen möchten. Dies gelingt auch verdammt gut und zeigt einmal mehr das deutsche Sprache doch zu mehr als bloß zum Unterhalten benutzt werden kann.

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