[Interview] Yogi Bignolas

Der Zufall kann eine dreckige Geliebte sein, die einen ein ums andere mal fickt. Doch von Zeit zu Zeit pflegt er auch uns aufs erstaunlichste positiv zu überraschen. Eine dieser positiven Überraschungen fand im Dezember 2012 in der Kaufbar in Braunschweig statt – eine niedliche kleine Bar mit einer fülle an Kulturveranstaltungen und einem käuflichen Interieur. Im Dezember ’12 fand in eben dieser Bar eine offene Bühne statt, auf der Jörg das Glück hatte vor dem folgenden Künstler auftreten zu dürfen, denn sonst hätte ich es mir vermutlich gleich sparen können. Nach einem rundum Gelungen Auftritt, gelang es mir dann, ganz Fanboy, die Adresse seiner Soundcloudpage zu sichern, welche dann ja auch sogleich bei Roadeo geteilt wurde.
Nach diversen Irrungen und Wirrungen, haben wir es nun geschaft die Jacobs Krönung der SingerSongWriter Szene in der Umgebung Braunschweig zu einem Interview zu bewegen. Hier also das Interview mit Yogi Bignolas.

Woher kommst du?

Aus der Stadt an der Weser – Bremen. Ich lebe aber in Braunschweig.

Wie kamst du auf deinen Künstlernamen?

Wollt ihr die ganze Story? Wirklich?!

Okay, das war so: Ich habe mal für eine Zeit in Schweden gelebt. Dort habe ich von meinen Mitbewohnern in einer ziemlich abgefahrenen WG den Spitznamen Yogi bekommen. Aufhänger dafür war wohl eine Blaubeer-Joghurt-Tüte mit der Aufschrift „Yoggi“. Damals hab ich dann viel Musik mit einem ziemlich coolen Typen aus Frankreich gemacht – Pierre Bignolas. Bei meinen ersten Aufnahmen hat der ein bisschen mitgesungen, Klavier gespielt und mir richtig gute Feedbacks zu Arrangements gegeben. Ihm habe ich wahnsinnig viel zu verdanken und deshalb bin ich Yogi Bignolas.

Seit wann machst du Musik?

Yogi Bignolas

Ich glaube, 2004 habe ich mit Gitarre angefangen. Dann hatte ich 5 Jahre lang eine super Zeit in meiner Band und diese ganze Singer-Songwriter-Sache mache ich erst so richtig seit 2011.

Wie kamst du zur Musik?

Hehe, mein Patenonkel hat mich einfach irgendwann völlig unvermittelt gefragt, ob ich Gitarre lernen will. Dann hab ich „Ja“ gesagt und Gitarre gelernt. Irgendwann davor hab ich mal in so ’ner Samba-Band eine von den großen Trommeln gespielt, die man immer mit sich rumschleppt. Da kommen bestimmt die allerersten Erfahrungen her. Auch die Zeit war sehr witzig. Aber so richtig intensiv ist es dann mit der Gitarre geworden. Alleine zu spielen, das kommt, weil wir unsere Band nach dem Abi dann leider aufgelöst haben – Der Klassiker. Ich hab dann quasi aus der Not heraus erstmal alleine weitergemacht. Mit der Entscheidung bin ich im Nachhinein aber sehr zufrieden. 😉

Welches war dein erstes Instrument? Kannst du noch weitere spielen?

Also das erste „richtige“ ist die Gitarre gewesen. Ich kann aber auch ein bisschen Bass spielen und im Schlagzeugern bin ich so gut, wie Mike Tyson im Singen. Doch auch das macht mir Spaß. Ich kann auch ganz passabel Kazzoo spielen, nur bei der Nasenflöte haperts ein bisschen. Das reißt dann aber mein Talent an den Klanghölzern wieder raus.

Du singst auf Englisch? Wieso?

Ich kenne natürlich viel mehr Deutsche Wörter als Englische. Auf Englisch bin ich damit nicht unbedingt gezwungen, Dinge großartig zu umschreiben. Das hat aber nix mit Faulheit zu tun – für’s Texten nehme ich mir immer viel Zeit. Man muss, meiner Meinung nach, echt schon viel lyrisches Talent an den Tag legen, um wirklich schöne Texte auf Deutsch zu verfassen. Ich hab das ein paar mal versucht, bin dann aber immer wieder in dieselben Muster verfallen. Das war nicht so wahnsinnig vielseitig. Außerdem wurde damals in Schweden, als das alles noch in den Kinderschuhen steckte, fast gar kein Deutsch, dafür viel Englisch und ein bisschen Schwedisch geredet. Das hat den Stil ziemlich geprägt. Unter’m Strich klappt’s auf Englisch einfach besser – das passt auch einfach besser zu mir.

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Wovon handeln deine Texte?

Also, wenn ich ehrlich bin, gibt’s da keine eindeutige Richtung. Ich schreibe das, worauf ich gerade Lust habe. Das kann alles sein. Es gab schon Texte über Musik, schöne Gesangsstimmen, einen Chilenischen Freund und ehemaligen Zwangsarbeiter, natüüürlich ganz viel über Liebe aber auch über’s Hintergangenwerden und über’s Nachhausekommen. Und so weiter…Also alles in allem sehr bunt, würde ich sagen.

Entstehen dann erst die Sachen an der Gitarre oder schreibst du erst die Texte?

Das werde ich ziemlich oft gefragt. Meistens entsteht zuerst alles an der Gitarre. Ich spiele häufig immer irgendwas, wenn ich die Gitarre mal in die Hand nehme. Und wenn hier und da dann mal was gut klingt, dann wird das sofort aufgenommen und ein bisschen aufgemöbelt. Dann kommt, so, wie ich mich kenne, vermutlich erstmal ’ne Weile lang gar nichts und dann irgendwann fallen mir passende Texte zum Song ein. Erst der Text, dann die Musik.. Das klappt irgendwie nicht so richtig bei mir. Nur so kleine Vierzeiler, die schön klingen, werden zu Papier gebracht. Bei mir Zuhause fliegen deshalb auch immer heftig viele Texte und Musikschnipsel rum, die einfach nur noch ’nen passenden Song suchen.

Welche Künstler (alle Richtungen nicht nur Musik) inspierieren dich?

Allen vorran stehen bei mir John Butler und Caleb Followill (das ist der Sänger von Kings of Leon). Dave Grohl natürlich auch – ich kenne keinen anderen Typen, der live so abgeht und generell wirklich alles aus sich rausholt – meine Freunde und ich nennen ihn immer Dave Gröl – natürlich nur nett gemeint. Dann wäre da noch Justin Hawkins, Sänger und Gitarrist bei The Darkness, einfach ein mega witziger Typ. Mich beeindruckt an ihm vor allem das Gesamtpaket: Tolle Ausstrahlung, gewaltiger Stimmumfang, … Und Gitarre spielen kann’er auch noch! Schauspielkünstler… Tom Hanks. Der hat die Filmbranche geprägt, da bin ich mir sicher!

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Auf deinem SoundCloud Profil sind ja schon einige Songs vorhanden, hast du bereits eine EP draußen? Wenn nicht, planst du eine oder spielst du eher Hobbymäßig?

Nee, aber die EP kommt bald, versprochen! Ich hätte ja vor ’nem halben Jahr nich‘ mal selber gedacht, dass sich diese ganze Singer-Songwriter-Sache so hochschaukelt – aber ich find’s cool, von mir aus kann jetzt gerne noch mehr kommen! 😉 Das Feedback ist in meinen Augen gigantisch und das motiviert mich zum weitermachen. Wie gesagt: Bald kommt noch mehr.

Welche Musik hörst du momentan rauf und runter?

Käptn Peng, Charlie Winston, Andreas Bourani, den guuten Philipp Poisel und Ewert and the two Dragons aus Estland.

Wo können wir dich das nächste Mal live sehen?

Auf dem Musikum 2013!! Und zwar am 28. Juni am Studentenwohnheim an der Schunter in Braunschweig. Ich habe die Ehre, dieses schöne Festival eröffnen zu dürfen. Um 17:00 Uhr Open Air. Da freue ich mich wahnsinnig drauf! Und am 15. Februar 2014 in Wolfsburg im Café Extrem! Das ist ja noch etwas hin, wird aber top! Dazu später mehr 😉
Außerdem lasse ich mich auch sehr gerne in und um Braunschweig auf offenen Bühnen blicken. Alles, was live passiert, wird auf jeden Fall vorher auf meiner Soundcloud- und auf meiner Facebookseite angekündigt.

soundcloud Profil
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Was machst du wenn du gerade nicht schreibst oder komponierst?

Ich genieße mein Studentenleben. Naja und wenn ich nicht gerade feier oder irgendwo chill, gehe ich Handball spielen oder kicken. Ansonsten treffe ich gerne meine Freunde und gehe auf Festivals (Hurricane!!) und Konzerte – alles ganz normal. Ich bin für viele Aktionen zu haben, die einem einfach das ganze Leben lang im Gedächtnis bleiben werden. Reisen, Trampen, witzige Partyaktionen, und und und. Ich lass mich da eigentlich immer selber überraschen.

Möchtest du noch irgendwas super wichtiges loswerden was wir nicht gefragt haben?

Ja:

  • Roadeo.de sollte man regelmäßig aufsuchen und loslesen.
  • Ich bin jederzeit ansprechbar – natürlich auch auf Gigs, Features und Bookings. Meine E-Mail Adresse ist yogibignolas@gmail.com
  • Danke für das Interview und Grüße an Lights Tonight, Petterson, Pierre, Jim, Bernhard, Sabine, alle meine Freunde und generell alle, die meine Musik feiern und mich dabei unterstützen! 🙂

Danke für das Interview Yogi – aber ähmm wer zahlt die 20 Kaffee?

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