Die Sünden einer Nacht

Die Sonne ist mal wieder viel zu früh aufgestanden. Nicht so sanftmütig wie sonst, sondern aggressiv und unermüdlich kitzeln ihre Strahlen meine Augen und machen mir unmissverständlich klar: Aufstehen du Lappen. Vorsichtig öffne ich die Lider, nur um sie direkt, unter einem Aufschrei, wieder zu schließen. Die Informationen der restlichen Körperteile kriegen das mit und feiern eine spontane Zusammenkunft im Großhirn. Wasserhaushalt: Sahara. Mund: trocken. Hals: rau. Hand: aua. Kopf: noch mehr aua. Ich stöhne und wälze mich auf die andere Seite. Verdammt ist das Bett hart. Bringt nichts. Die weiße Wand steckt mit der Sonne unter einer Decke. Die sonst so matte Oberfläche glänzt wie in bester Alpina Werbefilmkunst und reflektiert die Strahlen ungeniert. Ich fluche innerlich. Wieso zur Hölle hab ich gestern eigentlich…, ja was hab ich eigentlich getrunken? Mein Kopf sucht nach dem Stück Information über die Getränkekarte des gestrigen Abends. Ich breche den Vorgang nach zehn Sekunden ab. Die daraus entstehenden Kopfschmerzen stehen in keinem Verhältnis zum Informationsgewinn.

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