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Titel | : | 20.000 Meilen unter dem Yeah |
Künstler | : | Captain Gips | |
Label | : | Audiolith Records | |
Genre | : | HipHop/Rap | |
Bewertung | : | ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ☆ ☆ | 08/10 |
[Review] Herrenmagazin – Das Ergebnis wäre Stille
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Titel | : | Das Ergebnis wäre Stille |
Band | : | Herrenmagazin |
Label | : | Delikates Tonträger |
Genre | : | Deutscher Indie |
Bewertung: | : | ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ | 10/10 |
15 gefühlte Jahrzehnte ist es her als das letzte Herrenmagazin Album „Das wird alles einmal dir gehören“ veröffentlicht wurde. Seitdem war ich auf drei Konzerten und hab alle Sachen die irgendwie um die Jungs entstanden angehört. Dementsprechend war ich auch aus dem Häuschen, als das nun mehr dritte Album „Das Ergebnis wäre Stille“ endlich released wurde. Dementsprechend hoch waren aber auch meine Erwartungen. Herrenmagazin gilt für mich mittlerweile eigentlich als der neue Indie-Standard in Deutschland. Melodien, Texte, Stimme, all das passte auf den ersten beiden Alben einfach immer – in jedem Lied. Konnte das Album meine Erwartungen erfüllen oder waren sie im Endeffekt einfach viel zu hoch gegriffen? Lest selbst.
Das Album
So einfach ist es nicht zu beschreiben. In der Woche vor dem Release konnte man das Album ja als Sound-Cloud-Stream komplett hören. Irgendwie hab ich mich da verdammt schwer getan. Es war gut durchzuhören, aber mehr auch nicht. Ich hab keine besonderen Melodien oder Textstellen finden können. Ich war ehrlich gesagt – mild enttäuscht. Lag aber eventuell auch daran, dass immer Leute um mich herum waren und ich nicht die Ruhe hatte. Mit dem Release hab ich es dann noch mal in Ruhe und intensiv durchgehört. Nach dem zweiten Durchlauf war ich hin und weg. Die Texte. Die Melodien. Die Weiterentwicklung. Es gibt wenige Bands bei denen das dritte Album noch so! zu überzeugen weiß. Ein Album, auf dem es kein Lied gibt, welches man skippen möchte und man einfach in den Texten versinken kann, ohne sie immer wirklich zu verstehen. Aber gut, das ist bei den werten Herren ja eigntlich immer so. Das Album ist eine Perle deutscher Musikkunst, die eigentlich in keinem Plattenregal fehlen sollte.
Die Lieder
Die Fähigkeit der Band Situationen, Gefühle und kleinste Empfindungen in Textstellen zu fabrizieren die in meinem Kopf sofort Bilder auslösen oder zeichnen und es einfach schaffen mich immer wieder perfekt zu verstehen, das zeichnet dieses (und auch die anderen beiden Alben) besonders aus. Das sind Textstellen wie
Und wir zeigen auf Orte, an denen wir einste war’nund tun dies nur, um den Weg dort hin zu spar’nDein Wort
Ich habe keinen freien Willen, aber trotzdem kann ich leugnendas mir irgendeiner meiner Schritte jetzt noch irgendwas bedeutetSong: Lang nicht mehr da
Theoretisch könnte ich hier alle Lyrics des Albums hinkleistern, aber diese Textstellen sollen reichen als Beispiel großartiger deutscher Liedkunst. Wie kann man soviel in sowenig Text ausdrücken?
Der Sound
Für mich als musikalischen Laien ist es schwer meine Gedanken dazu in Worte zu fassen, aber irgendwie empfinde ich das Album im Gegensatz zu den ersten beiden als runder. Die ersten beiden Alben waren da noch schrubbliger. Das Erste auch mehr als das Zweite. Die Entwicklung die die Band mit jedem Album gemacht hat, zeigt, wie sehr sie immer weiter zusammen gewachsen sind und man hat das Gefühl Herrenmagazin kommen immer mehr da an, wo sie soundtechnisch hinwollen, ohne ihre Anfänge zu vergessen. Jörg hat das sehr gut ausgedrückt:
..bei dieser Entwicklung ist sich die Band aber dennoch treu geblieben und klingt noch immer so als ob man sich das ein oder andere Lied auch auf einem der ersten Alben vorstellen könnte. Herrenmagazin wird das Rad musikalisch nicht neu erfinden und beweist dabei auch immer wieder wie wenig das eigentlich nötig ist, da Musik mit Schlagzeug, Bass und zwei Gitarren einem mit jedem Lied dieser Band wie ein schon sehr vollkommenes Rad vorkommt und auf diesem Weg wohl noch viel Strecke und hoffentlich noch viele Alben zu gehen sind…
Ich als musikalischer Laie lasse das einfach mal so stehen!
Das Fazit
Würde man Musik heiraten können, ich würde eine polygame Beziehung mit den drei Alben eingehen.
Images via Delikates Tonträger
[Review] The Boys Are Back
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Originaltitel | : | The Boys Are Back |
Entwicklung | : | Scott Hicks |
Herstellungsland | : | Australien // 2009 |
Darsteller | : | Clive Owen, Laura Fraser, George MacKay, Nicholas McAnulty |
Wertung: | : | ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ | 10/10 |
Was passiert wenn man die Liebe seines Lebens verliert? Wenn man schon einmal alles aufgegeben hat? Wenn man auf einmal Verantwortung übernehmen muss? Scott Hicks hat probiert diesen Fragen nachzugehen. Sie zu porträtieren und für uns verständlich auszuarbeiten ohne dabei zu viel Vormundschaft zu übernehmen. Herausgekommen ist der Film, welcher in Australien unter anderem für die BBC produziert wurde, „The Boys Are Back“. Den Trailer hatten wir euch hier schon mal vor Ewigkeiten vorgestellt. Vor kurzem nun habe ich den Film bei einer Onlinevideothek endlich gucken können.
Aber worum geht es genau? Clive Owen ist Sportreporter. Einer der besten in Australien. Wimbledon? Australien Open? Formel 1? Olympia? Alles wird von ihm gecovert und in die Zeitung bzw. Online gebracht. In Großbritannien aufgewachsen, ist er nach gescheiterter erster Ehe mit einer australischen Olympionikin ausgewandert. Durch tragische Umstände kommt es, dass er auf zum allein-erziehenden Vater wird und auf einmal muss er Kind und Beruf unter einen Hut bekommen. Was so schon nicht einfach ist, wird durch den Umstand, dass sein Sohn aus erster Ehe zu Besuch kommt nicht wirklich vereinfacht.
Der Film überzeugt durch eine angenehme Unbeschwertheit in seiner Aufmachung trotz des schweren, tragischen Themas. Die Kamera, die Storyentwicklung, die Charakterentwicklung ist nie sprunghaft oder hektisch und dennoch ist der Film nie langweilig. Wo viele Filme die Moralkeule schwingen und uns zeigen wollen, wie man auf einmal von jetzt auf gleich Mustervater/mutter wird,zeigt dieser Film die Probleme des Singleeltern Haushalts auf eine liebevolle und doch nachvollziehbar echte At und Weise. Die drei Jungs erleben viele Höhen und Tiefen und finden auf sehr glaubwürdige Weise eine gemeinsame Basis. Was besonders positiv hervorzuheben ist, ist die „Love Story“. Mehr als das es eine der besten Umsetzungen für einen Film dieser Thematik ist die es jemals gegeben hat, mehr kann man dazu nicht sagen.
Clive Owen in einer seiner besten Rollen. Unbedingt gucken!
[Review] Linkin Park – LIVING THINGS
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Originaltitel | : | LIVING THINGS |
Band | : | Linkin Park |
Releasedatum | : | 26.06.2012 |
Musikrichtung | : | New Rock, New Metal, Crossover, Rap |
Bewertung | : | ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ☆ ☆ | 08/10 |
[Review] Up in the Air
Ryan Bingham ist der Mann fürs Grobe. Hat der Chef einer Firma nicht die Eier in der Hose seine Angestellten zu feuern, heuert er Ryan Bingham (George Clooney) an. Wie Ryan selbst stolz verkündet, war er im letzten Jahr 322 Tage “Up in the Air” bzw. in Motels oder auf der Straße. Sein Lebensinhalt besteht daraus Leute zu feuern und Bonusmeilen zu sammeln. 10 Millionen will er haben. Doch dann kommen ziemlich plötzlich und für Ryan relativ unerwartet einige Turbulenzen (Wortspiel!) auf ihn und sein Einsiedlerleben zu.
Während eines nächtlichen Aufenthalts in Dallas, begegnet Ryan in einer Hotelbar Alex (Vera Farmiga). Diese ist Geschäftlich fast genauso viel unterwegs wie er und so verwickeln sich die beiden schnell in ein Streitgespräch über die Vorzüge von Autovermietern, Hotels und Fluglinien. Das Gespräch endet in Ryans Bett und mit der Feststellung, das es äußerst Schade war das sie es zwar auf die Minibar aber nicht in der Schrank geschafft haben.Durch dieses Intermezzo schon ein wenig aufgewühlt, begibt sich Ryan in Richtung Firmenzentrale in Omaha, Nebraska. Nach Hause. Allerdings sieht Ryans Apartment eher aus wie ein schlechtes Motel.
In der Firmenzentrale angekommen, wird ihm und anderen Angestellten eröffnet wie man von nun an 85% aller Personalkosten einsparen könnte. Die Idee dazu kommt von der jungen Cornell Absolventin Natalie Keener (Anna Kendrick) und ist im ersten Moment der Weltuntergang für Ryan. Natalie schlägt vor, dass man von jetzt an alle Kündigungen per Internet und Webcam Chat durchführt. Dies spart Flugkosten. Ryan, sichtlich geschockt, das sein Traum, seine Welt, sein Einsiedlerleben in Gefahr schwebt, möchte ihr erst mal zeigen wie die Realität aussieht und nimmt sie mit auf Reisen. Den weiteren Verlauf müsst ihr euch selber ansehen, ist ja keine Nacherzählung hier.
“Up in the Air” wurde von einem meiner Lieblingsautoren/-produzenten, Jason Reitman, geschrieben. Dieser hat nämlich auch “Juno” und “Thank You for Smoking” gedreht. Mit “Up in the Air” hat er sich der Buchvorlage von Walter Kirn angenommen und dessen gleichnamiges Buch in einen sehr erfolgreichen Film umgewandelt. 6 Oscar Nominierungen, Gewinner eines Writers Guild Award und super viele positive Kritiken machen “Up in the Air” zu einem der besten Filme des letzten Jahres.
Trailer:
[Review] Nick und Nora – Soundtrack einer Nacht
Nick ist Gitarrist und Drummer, letzeres zumindest so halb. Nach sechs Monaten fand seine Ex-Freundin Trish das wohl irgendwie nicht mehr so anziehend. Sie hat Schluss gemacht, hat ihn eh nur betrogen. Das liegt nun schon einen Monat und unzählige “letzte” Mixtapes zurück. Aber heute Abend spielen “Where is Fluffy?” irgendwo in Manhatten und die Zusammenhänge mit diesem Konzert sollten Nicks Leben verändern. Oh und das von Nora natürlich auch.
Michael Cera spielt in diesem großartigen Indiefilm den Nick. Nick hat eigentlich keine Probleme. Außer Beziehungen. Tortzdem. Frauen mögen ihn, Kerle auch. Gut einige davon sind schwul. Zum Beispiel seine Bandkollegen, aber das sollte seinem Charme, als gefühlvoller Musiker keinen Abbruch tun. Nach einem mehr oder weniger erfolgreich absolvierten Konzert, ergibt es sich das Nick auf Nora trifft. Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach dem Konzert von “Where is Fluffy?” Den Rest der Geschichte solltet ihr selber sehen. Aber soviel sei gesagt, der Film ist groß. Wer Michael Cera nicht mag, soll den Film trotzdem gucken. Danach mag man ihn. Oder zumindest den Soundtrack.
Der Soundtrack ist wie der Titel schon vermuten lässt ein integraler Bestandteil dieser in New York angesiedelten Teeniekomödie. Neben Bands wie “The Submariners”, “We are Scientists” oder der “Band of Horses” steuerten auch “Richard Hawley” und “Paul Tiernan” Lieder zu diesem großartigen 60 Minuten Sampler bei. Das “Main Theme” des Filmes wurde von “Mark Motherbaugh” komponiert und könnte bei mir auf Dauerrotation laufen, wenn nicht alle Lieder so gut wären. Die CD hat schon fast „Gardenstate“ Charakter. Viele der Bands haben mir vorher nichts gesagt, aber ich bin froh von ihnen gehört zuhaben. Solltet ihr auch, sofern ihr auf Indiemusik steht. Leider werden aber nicht alle Songs aus dem Film auf der CD gefeatured. Die grandiose Version von “Ten Naked Christmas Gays” war schon eine ganz spezielle Nummer.
Peter Sollett verfilmte mit Nick and Norah’s Infinite Playlist bereits im Jahre 2008 den gleichnamigen Roman von Rachel Cohn. Neben Michael Cera spielen unter Anderen Kat Dennings als Nora und Alexis Dziena (die ja echt mal aussieht wie ein Ohlsen Twin) als Trish mit. Kleiner Einwurf für alle die “The Perfect Score” kennen: Roy ist hier nicht als schwules Bandmitglied unterwegs. Der Typ sieht nur genauso aus. Also nichts da mit Leonardo Nam, der Typ heißt Aaron Yoo.
Mir bleibt nicht mehr zusagen als ganz ganz ganz großes Independentkino! Achja und Trailer: