Disney’s „Paperman“ veröffentlicht

Zum Wochenende gibt es mal wieder eine Kurzgeschichte. Aber nicht in Worten und nicht von uns. Sondern von Disney. Gestern wurde nämlich Disney’s „Paperman“ veröffentlicht. Eine für den Oscar prämierte Kurzgeschichte. Ohne zuviel von der Handlung zu erzählen – es geht um einen Typen und Papier. WOW. Wer hätte das gedacht. Also falls ihr, wo auch immer ihr gerade hart abchillt (wer arbeitet um die Uhrzeit noch), gerade mal sechs Minuten Zeit habt, schaut euch den Kurzfilm an. Eine Lovestory ohne Schmalz. Von Disney! WOW.

Also lehnt euch zurück, genießt sechs Minuten heile Welt und freut euch auf die besten Menschen der Welt.

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That old song – Eine Disconacht

Hinter ihm liegt die Hitze. Vor ihm die Kälte. Der einzige Schutz bis zu diesem Zeitpunkt war eine schwere Eisentür in deren Rahmen er nun stand. Bevor er sich nach Alaska traute, zog er seinen Schal fester und richtete seine Mütze. Mit dem Zuschlagen der Tür stellte er auch den Kragen seines Mantel hoch. Es mussten mittlerweile Minusgrade sein. Seine Schritte sind ungelenk. Tappsig. Es war mal wieder ein Bier zuviel gewesen. Alle anderen hatten schon lange den Weg nach Hause oder in irgendein Bett angetreten. Nur er war mal wieder auf der Tanzfläche versackt. Neben der Frau seiner Träume. Zumindest für diesen Abend. Der Nebel seines Atems war so undurchsichtig wie der Nebel durch den er sie zum ersten mal gesehen hatte. Sie hatte mit drei Freundin zusammen getanzt. Nur zwei Meter neben ihm.

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Die Sünden einer Nacht

Die Sonne ist mal wieder viel zu früh aufgestanden. Nicht so sanftmütig wie sonst, sondern aggressiv und unermüdlich kitzeln ihre Strahlen meine Augen und machen mir unmissverständlich klar: Aufstehen du Lappen. Vorsichtig öffne ich die Lider, nur um sie direkt, unter einem Aufschrei, wieder zu schließen. Die Informationen der restlichen Körperteile kriegen das mit und feiern eine spontane Zusammenkunft im Großhirn. Wasserhaushalt: Sahara. Mund: trocken. Hals: rau. Hand: aua. Kopf: noch mehr aua. Ich stöhne und wälze mich auf die andere Seite. Verdammt ist das Bett hart. Bringt nichts. Die weiße Wand steckt mit der Sonne unter einer Decke. Die sonst so matte Oberfläche glänzt wie in bester Alpina Werbefilmkunst und reflektiert die Strahlen ungeniert. Ich fluche innerlich. Wieso zur Hölle hab ich gestern eigentlich…, ja was hab ich eigentlich getrunken? Mein Kopf sucht nach dem Stück Information über die Getränkekarte des gestrigen Abends. Ich breche den Vorgang nach zehn Sekunden ab. Die daraus entstehenden Kopfschmerzen stehen in keinem Verhältnis zum Informationsgewinn.

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Bloggeschichte 2012 – Kapitel I – Mike

3 Uhr morgens. Die Bässe aus der Box ein Meter über mir erzeugen, in Verbindung mit dem Alkohol in meinem Magen, einen ziemlich rauen Seegang für die gerade aufgegessenen Pommes. Der Zustand in dem ich mich befinde ist irgendwo zwischen “Verdammt, wo ist hier eigentlich nochmal die Bar?” und “Altah, Der Hamster wohnt jetzt hier” einzuordnen. Die Hände klatschen mehr schlecht als recht zum Beat ineinander und meine Bewegungen erinnerten auch nicht mehr wirklich an Tanzen – eher an stolpern. Mühsam dränge ich mich durch die Masse an verschwitzten, alkoholisierten Jugendlichen vorbei um irgendwo auf der Tanzfläche einen halbwegs freien Platz zu finden.

Während ich also über die Tanzfläche steppe, merkt der untere Teil meines Körpers auf einmal das der obere nicht mehr hinterher will. Ich verharre. 5 Sekunden. 10 Sekunden. Mein Gehirn muss die Reize verarbeiten. In der Position sehe ich vermutlich genauso intelligent aus wie die Hilfeklammer aus Office 2000. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffe ich es meinen Körper wieder vertikal auszurichten und beginne damit die letzten fünf Sekunden zu verarbeiten, als mein Gehirn den alles entscheidenden Reiz zum zweiten Mal auslöst. Links auf der Tanzfläche, im Lichtkegel des auf halb acht hängenden Scheinwerfers und von Nebelschwaden umwoben, tanzt sie. Die Frau meiner Träume.

Inständig hoffte ich das sie mich bemerkt hatte. Dann errinerte ich mich an meine Schlangenmenschenaktion und hoffte sie hatte in dem Moment die Augen doch geschlossen gehabt und keine Notiz von mir genommen. Ich starrte. Wie sie tanzte. Arme in der Luft, die Augen mittlerweile definitiv geschlossen und immer leicht dem Beat hinterherhinkend. Aber dennoch. Perfekt. So wie es sich für dieses Lied eben gehörte. Ich gebe mich der Versuchung hin und bewege mich langsam auf sie zu. Das Adrenalin pumpt mittlerweile heftiger als das Leck von BP und der gesamte Alkohol des Abends hat für den Moment die Blutbahn verlassen.

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